Georg Moller wurde am 22. Januar 1784 in Diepholz geboren und besuchte das Gymnasium in Minden. 1800 beginnt seine berufliche Ausbildung bei dem Baumeister Christian Ludwig Wittig in Hannover. 1802 erhält Moller ein Stipendium zum Studium an Friedrich Weinbrenners Bauschule in Karlsruhe. Es schließt sich die obligate Reise nach Italien an. 1809 kehrt Moller nach Karlsruhe zurück. Moller bemüht sich um eine Anstellung am Darmstädter Hof. Am 10. Februar 1810 hat er Erfolg. Eine erste Aufgabe bestand in der Stadterweiterung Darmstadts nach Westen. 1814 bekommt Moller einen Teil der Originalpläne des Kölner Doms, die in den napoleonischen Kriegen verloren gegangen waren, durch Zufall in Darmstadt in die Hand. Kurze Zeit später wird der andere Teil der Pläne in Paris entdeckt. Moller beginnt u.a. darüber eine Korrespondenz mit Goethe.

Moller baut 1816 in Darmstadt das Haus der Vereinigten Gesellschaft (Casino), 1817 die Loge „Johannes der Evangelist zur Eintracht“, 1818 das Hoftheater. Er wird Mitglied in der Akademie der Künste in Berlin. 1822 beginnt der Bau der St. Ludwigskirche in Darmstadt und 1825 der katholischen St. Georgskirche in Bensheim. 1826 entsteht das Mausoleum auf der Rosenhöhe in Darmstadt.

1828 beschäftigt er sich mit der Konstruktion der östlichen Vierungskuppel am Mainzer Dom. 1829 ist Baubeginn am Mainzer Stadttheater. 1830 reist Moller nach England. Sein Interesse gilt Schlössern, da er die großherzogliche Residenz umbauen soll. 1834 wird er Mitglied des Royal Institute of Architects und Ritterkreuzträger des Guelphenordens. 1839 wird er Mitglied der Akademie der schönen Künste in Kopenhagen. Moller baut in diesen Jahren das Prinz‑Carl‑Palais in Darmstadt und das Residenzschloss der Nassauischen Herzöge in Wiesbaden.1841 folgt das Ludwigsmonument in Darmstadt. 1844 wird er zum hessischen Oberbaudirektor ernannt. 1852 stirbt er in Darmstadt. „Wäre seine Karriere nicht in Darmstadt, sondern in Berlin oder München erfolgt, sie stünde der Friedrich Schinkels und Leo von Klenzes, seiner berühmten Zeitgenossen, nicht nach“. (M. Groblewski).

Die ersten Dorfkirchen, die von Moller errichtet werden, sind die drei evangelischen Kirchen in Birkenau, Gräfenhausen und Schwanheim, möglicherweise auch die von Kelsterbach. Hinzu kämen eventuell die katholischen Kirchen in Mainflingen und Urberach. Moller entwarf nicht alle Pläne selbst. So werden für einige Bauten, die wir Moller zurechnen, auch die Namen seiner Schüler und Mitarbeiter genannt. Insgesamt entstanden 13 evangelische und drei katholische Kirchen.